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Dienstag, 2. Juni 2015

Lazy Sunday on Monday

„Leider müssen wir die Veranstaltung wetterbedingt auf morgen Montag, den 01.06.2015, verschieben.“ So lautet das Posting auf Facebook, welches die Gäste des „Lazy Sunday“ am letzten Sonntag im Mai erreichte. Es waren mögliche Gewitter und Regenfälle für den Raum Graz angekündigt, weswegen das Open Air für diesen Tag abgesagt und auf den nächsten verschoben werden musste.

Das bot jedoch keine Minderung des Publikums. Bereits eine Stunde vor offiziellem Start am Montag um 18 Uhr, hatten sich bereits zahlreiche Leute eingefunden und besetzten Bänke, Tische und Wiese.
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Um 18 Uhr war es mittlerweile schon wirklich schwer, noch einen Platz in der Wiese zu finden. Aufgrund der rund 3600 Zusagen, die diese Veranstaltung bei Facebook erzielte, konnte man erahnen, was sich auf der Fläche vor dem Parkhouse, dem Veranstaltungsort und zeitgleich Veranstalter, abspielen würde. Kaum ein Fleck war nicht besetzt und auf den Wegen durch den Stadtpark, hatten sich ebenfalls massenweise Personen auf den Bänken und Wiesen niedergelassen.
Leider war aufgrund einer Wetterwarnung mit Hagel der Start erneut ungewiss. Um 19:30 wurde dann die Entscheidung getroffen und die Worte „Besser spielen wir bis zum Hagel, als dass wir gar nicht spielen. Lasst uns den Leuten eine Show bieten, die sie nicht so schnell vergessen werden!“ fielen.


Karma Klub
Karma Klub
Karma Klub betraten als erste die Bühne und die Menge war gespannt. Die 4 Jungs rockten sich bei einem österreichweiten Bandcontest bereits in das Steiermarkfinale, welches sie gewannen und infolge dessen ein Open Air in der Arena Wien spielten. Mit ihren 60ies Dance Beat brachten sie auch ohne weiteres das Parkhouse und die Umgebung zum Tanzen. Mit dabei war auch ihre Single „Private Prophecy“, welche bei einem lokalen Radiosender auf und ab gespielt wird und den Gästen offensichtlich bereits bekannt war. Lautstark sangen sie mit, wenn sie nicht gerade mit tanzen beschäftigt waren.

Zur selben Zeit zogen nördlich und südlich des Stadtparks Unwetter mit Hagel vorbei. Jedoch schafften es nur ein paar vereinzelte Tropfen in den Stadtpark und passend zum Auftritt des zweiten und letzten Acts, Snap DazeD, wurde der Himmel wolkenlos.

Dass Snap DazeD nicht ohne Grund die Headliner waren, wurde bereits bei ihrer ersten Nummer „Willcome“ bewiesen. Mit Krach und Saxophon legten sie los und boten von Anfang an eine ausgezeichnete Show. Ihr Poprock/Folk/Reggae Mix versprühte eine Energie, welche auch das Publikum sofort spürte, so dass sich dieses von dem Tanzfieber und der Feierlaune der Band sofort anstecken ließ. Platz vor der Bühne suchte man bei dieser Band vergebens, denn zwischen den ganzen feiernden Menschen gab es nur noch wenig bis keinen freien Raum. Mit Liedern wie „Intergalactic Space“ und „Knocking on your Butt“, welche auf ihrer CD „Lacunas Love Loud“ erschienen sind, spielten sie auch ein paar ihrer - fast schon – Klassiker, die auch den letzten auf der Wiese zum Tanzen und Singen bewegte. „Lovetalk“ war wohl der Ohrwurm des Abends, welcher allen in Erinnerung bleiben wird, denn er vermittelt das, wofür die Band steht: „Love, Love, Love…

Snap Dazed
Snap DazeD
 
 Der Abend wurde tontechnisch optimal von Martin Klement supportet, welcher in seiner Tätigkeit als Tontechniker für Livebands bereits jahrelange Erfahrung gesammelt hat und auch den Bands bereits bekannt war. Für das Booking verantwortlich war Peter Lessing, der selbst als Sänger bei Millions of Dreads tätig ist. Ein Lob an die ganzen Mitarbeiter, die diesen Abend unterstützten.

Der „Lazy Sunday“ am Montagabend wird vielen Leuten noch lange positiv in Erinnerung bleiben.

Mittwoch, 27. Mai 2015

Luxusgold - Luxus EP (eine Sneak Preview)



Ich fahre mit meinem Auto quer durch die Gegend zu einem mir genannten Treffpunkt. Der geheime Ort trägt das Codewort „Goldschmiede“. Sie sagten, sie werden mir von weitem den Weg leuchten. Noch konnte ich mit ihren Worten nichts anfangen und musste mich fragen, worauf ich mich da eingelassen habe.

Ich solle Gleisdorf (bei Graz) von der Autobahn abfahren, danach die Straße in Richtung Ilztal nehmen. Rauf, rauf, runter, runter, links, rechts, links, rechts und dann den grünen Lichtern am Himmel folgen. „Bähm, Ahm… Welche grünen Lichter?“ dachte ich bei mir. Kaum im Ilztal angekommen, wurde mir klar, welche Lichter sie meinten. Grüne Leuchtstreifen am Himmel. War das ihr ernst? Was blieb anderes übrig als ihnen zu folgen, denn schließlich lauteten die Bedingungen, den Anweisungen zu folgen und bis zum Eintreffen keine Fragen zu stellen.

grüne Lichter am Himmel
So folgte ich den grünen Lichtern zu ihren Ursprungsort. Entlang der L360. Zwischenzeitlich fühlte ich mich wie ein UFO-Jäger; wie Agent Mulder aus Akte X.
Nach einer schier endlosen Autofahrt wurden die Strahlen immer intensiver. „Die Goldschmiede naht!“, rief ich mir in Gedanken selbst zu und tatsächlich, da war sie, die „Goldschmiede“.


Thomas und Dominik empfingen mich, in ihren Händen grüne Laserpointer, mit welche sie mir den Weg leiteten. Sie erklärten mir, dass sie diese aus China importiert hatten und die Laserpointer wesentlich stärker sind, als diejenigen, welche bei uns im Handel erhältlich sind. Immerhin konnten sie mir den Weg leiten, ich möchte so ein Ding nicht ins Auge bekommen.
Der Moment war gekommen, sie baten mich in die „Goldschmiede“, ihren Proberaum und Aufnahmestudio.

Ein paar Dinge vielen sofort auf: Computer, Lautsprecher, Skittles und massenweiße China-Kram-Artikel. Wir starteten mit dem Interview.



Julia G.:        „Nochmals danke für die Einladung! Es ist mir eine Ehre, als erster eine Sneak Preview auf die kommende EP zu bekommen. Das bringt mich bereits zur ersten Frage, habt ihr bereits Titel und Releasetermin?“

Luxusgold:   „Bitte doch, wer wenn nicht unser Julia G.? Nun, die EP wird den Namen ‚LUXUS‘ tragen. Der Release wird zeitgleich mit der Veröffentlichung unserer Homepage stattfinden. (30/05/2015)“

Julia G.:        „Ihr macht ja so gut wie alles selbst. Auch die Homepage. Wie lange habt ihr für die EP gebraucht?“

Luxusgold:     „Wir ließen uns vergleichsweise sehr lange Zeit. Schließlich heißt es auch Luxusgold und ‚Luxus‘ EP, da wollen wir für den Hörer und Konsumenten nur High Quality. Allerdings sind auf der finalen EP andere Lieder drauf, als wir eigentlich am Anfang geplant hatten. So ist das Lied ‚Tiefpunkt‘ eher spontan entstanden. Wir fanden es jedoch so gut, dass wir es anstatt eines anderen Songs auf die EP gaben.“

Julia G.:          „Tiefpunkt? Darf man fragen, worum diese Nummer handelt?“

Luxusgold:     „Aber natürlich! Sie endstand auf sehr amüsante Art und Weise. Zumindest für alle bis auf Thomas. Dieser war vor ein paar Monaten in Obertauern auf Urlaub und hatte das ganze Wochenende, an welchem er dort war, einen ordentlichen sitzen. Das führte dazu, dass er seine GoPro verlor [„Ja meine scheiß GoPro ist weg“, warf Thomas ein „und außerdem habe ich 300 verblasen“]. Thomas sendetet uns immer wieder Nachrichten über alle möglichen Messenger. Er hat seine SMS an uns wie schlechte Facebook-Status geschrieben, was uns dazu bewegte, sie zusammenzuschreiben und wir dachten uns, daraus muss sich doch was machen lassen. Nick stückelte diese Textfetzen prima zusammen, wir setzten einen Beat drunter und e voila, fertig war die erste Rohfassung des Songs. So hört es sich an…“ 


Tiefpunkt wird abgespielt
…Verdammte Scheiße gestern 300 gebraucht,
die GoPro verloren, hab gerade alles durchgelesen.
Wieso gibt man mir den Mac?
Bitte nehmt mir den Mac doch weg, wenn ich breit bin…


Julia G.:          „Traumhaft!“ (Ich hab mich bei dem Song prächtig amüsiert) „Mehr! Mehr! Mehr! Wieviele Lieder wollt ihr auf die EP geben?“

Luxuxgold:     „Wir haben nun 5 Lieder aufgenommen. Stay High kennt man unter anderem schon aus dem Internet. Das unglaubliche ist, das Stay High mittlerweile auch schon einen Remix bekommen hat.“

Julia G.:          „Hab ich bereits mitbekommen, allerdings kein Vergleich zum Original! Sagt, bei eurem Auftritt habt ihr doch mit dieser fetten Nummer angefangen, ich glaube sie hieß ‚High Quality‘,  bitte sagt mir, dass sich diese auch auf der EP wiederfindet.“

Luxusgold:     „Sie befindet sich tatsächlich auf der EP. Sie ist der Opener des Gesamten. Immerhin ist es das, was wir den Leuten geben wollen ‚High Quality‘“
  

High Quality wird abgespielt und fetzt auf EP gleich wie live



Julia G.:          „Ist es euch eigentlich leicht gefallen, die Tracks auszusuchen?“

Luxusgold:     „Einfach war es nicht. Natürlich hat man als Band seine eigenen Lieblingslieder, aber wir wollten Nummern draufgeben, die den Leuten zeigt was wir verkörpern – Partystimmung! Wir haben auch ein Lied mit einer abdriftung in ein anderes Genre während des Liedes drauf, ‚Kraut‘.“


Kraut dröhnt aus den Lautsprechern
…Sauerkraut, der Shit ist gesund,
also gib es deiner Oma und natürlich deinem Hund…


Luxusgold:     „Als extra haben wir noch eine zweite Version von Sauerkraut gemacht, die sich die ‚Frech Prince Edition‘ nennt.“

Julia G.:          „Also kommt bei den 5 Liedern eines doppelt vor?“

Luxusgold:     „Nein, die beiden Versionen von Kraut zählen wir als eine. Als 5. Lied wird auf der Luxus EP das Lied ‚Raus hier‘ befinden. Das wohl freundlichste Lied.“


 Die fröhliche Melodie von Raus hier dringt in meine Ohren
…Ich lieg im Bett,
fühl mich so fett,
keine Ahnung was heut noch passiert, 
doch ich weiß heut‘ bleib ich hier…

 
Laiserpointer in der Goldschmiede


Julia G.:          „Wahrlich eine fröhliche Melodie mit einem ernsten Hintergrund. Und man sieht es wohl an mir, man muss einfach dazu tanzen“ (Mittlerweile stehe ich mit meinem Getränk am Sessel und tanze.)



Luxusgold:     „Wir hoffen, dass alle so reagieren wie du, das ist das, was wir erreichen wollen. Dass die Menschen zu unseren Auftritten kommen und mit uns feiern!“

Julia G.:          „Jeder der sich das entgehen lässt, ist kein Partymensch. Wann kann man euch das nächste Mal live sehen?“

Luxusgold:     „Am 18. Juni dürfen wir am Citybeach in Graz auftreten und am 11. Juli am Cross Check Festival in der Kulmarena in Puch bei Weiz, wo wir unter anderem mit Gnackwatschn, VZI und Lucky Strikes Back auftreten werden“

Julia G.:          „Man sieht sich dort! Ich werde mir das garantiert nicht entgehen lassen! Jungs, ich bedanke mich für das Interview und die Sneak Preview für diese unglaubliche EP, die ‚Luxus EP‘“

In Feierlaune trat ich meinen Heimweg an. Im CD-Player drehte sich meine Version der Luxus EP. Am Horizont im Rückspiegel erkannte ich zwei grüne Lichter. Zwei grüne Lichter die den Ort markieren, der sich Goldschmiede nennt und wahrlich eine ist.



Mit ‚Stay High‘ im Hintergrund fuhr ich durch die Stadt und entschied mich, dass ich noch feiern gehe. Die Stimmung kam bei der ganzen fahrt nicht runter. Scheinbar werde ich wohl erst irgendwann zu den frühen Morgenstunden von den grazer Clubs nach Hause gehen. 


Luxus EP von Luxusgold
Ihr bestimmt meine Feierlaune und ich kann es kaum erwarten, euch wieder live zu sehen!

LIVE:

Donnerstag, 14. Mai 2015

Die Musik, der Lendwirbel und ich. (Lendwirbel 2015 als Zuhörer)

Es ist alle Jahre dasselbe, kaum kommt der Sommer, beginnt die schöne Zeit der Straßenmusiker. Es spielt beinahe keine Rolle, in welcher Stadt man sich befindet, überall trifft man auf Musiker, welche für ihr Brotgeld spielen.

Mich zieht es im Sommer deswegen immer wieder durch die Innenstadt von Graz. Im Vergleich zu anderen Städten ist sie doch relativ klein, bietet allerdings dadurch die Möglichkeit, einfach mal durch die Stadt zu schlendern und sich den visuellen und auditiven Eindrücken aus der Umwelt hinzugeben. Ob man sich entlang der Herrengasse, oder auch in die Querstraßen wie die Hans-Sachs-Gasse oder die Sporgasse abbiegt, überall bekommt verschiedene Musik geboten.

Deswegen freut es mich auch immer wieder, wenn es am Lend wirbelt, also der Lendwirbel stattfindet.

Begonnen am Griesplatz, entlang der gesamten Griesgasse und seinen Querwegen, bis hin zum Lendplatz sieht man nicht nur verschiedenste Interpreten, welche ihr musikalisches Können zu besten geben, sondern auch individuelle Künstler, die unterschiedlichste Formen von Kunst präsentieren.

Mich bewegte es aus zeittechnischen Gründen leider erst ab Freitagabend durch den Lendwirbel. Zur Aftershowparty des Freitags erreichte ich noch rechtzeitig das Wakuum in der Griesgasse. Hier zeigten Snap Dazed, Coy und A Walk in a Park, weswegen sie als - eigentlich - Headliner des Festivals im Club den Freitag beendeten. Alles tanzte und bebte. Man traf auf verschiedenste Leute. Von Heavy Metal Fans, über Rocker bis hin zu Hippies alles. Schon früh zeigte sich, was der Lendwirbel für Graz und die Menschen bedeutet: Ein gemeinsames miteinander ohne Ausgrenzung.


Nachdem es mich am Freitag bis hin zum Samstagmorgen in den Clubs und Bars hielt, da einfach überall entlang des Lend eine unglaubliche Stimmung herrschte, machte ich mich am Samstag gegen frühen Nachmittag auf zum Lend.

Ein kurzer Regenschauer sorgte dafür, dass die Open Air Bühne des Griesplatzes, mit einer zeitlichen Verschiebung, an das andere Ende des Lends in das Lendhaus verlegt wurde. Wie sich später herausstellen sollte, leider zum Nachteil der Bands, da manche Besucher von außerhalb den Ort leider nicht angefunden haben.

So machte ich das, was ich im Sommer eben so liebe: Ich schlenderte durch den Lend und gönnte mir eine extra Portion Musik.



Kevin Etheridge
Den Anfang machte für Kevin Etheridge, welcher die letzten Monate mit einem VW Bus durch Australien reiste und nun mit selbigen eine Reise durch Europa gestartet hat. Man kann in seinen Liedern hören, was er auf seinen Reisen erlebte und fühlte. Schließt man die Augen, sieht man vor sich einen Strand, das Meer und ein Lagerfeuer, an welchem er seine Lieder spielt und die Leute, die dazu tanzen. Sollte man ihn irgendwo begegnen, kann auch jederzeit von seinen atemberaubenden Geschichten gelauscht werden. Aufgeschlossen, so wie das insgeheime Motto des Lendwirbel.


 



Weiter ging es danach mit der bezaubernd emotionalen, unaussprechlichen Andtheelderflowerfaintedbecauseofthetonic (Ja, das gehört zusammengeschrieben). Man verlor sich schnell in ihrer Stimme und ihren unglaublichen tief gehenden Liedern. Sie hatte, obwohl sie stets gesessen ist, eine unglaubliche Bühnenpräsenz. Ihre Blicke und ihre Stimme wirkten, als würde sie jedes Lied mit vollen Emotionen singen. Mit Gefühlen, die sich irgendwo tief im Herz und der Seele versteckt hielten.


Andtheelderflowerfaintedbecauseofthetonic

Zu Auflockerung folgte dann Erwin R., der Veranstalter der Konzertreihe "Dialekt schmeckt", bei welcher immer wieder Interpreten und Bands auftreten, welche ihre Lieder im Dialekt schreiben und darbieten. So auch Erwin R., der diesmal mit Band aufgetreten war. Seine Lieder sind vorsichtig kritisch und unterhaltsam. Ein Reggae zum chillen, mit poppigen Einschnitt der Lust auf Leb'n macht.

Vento Sul auf dem Weg durch den Lend
Unterbrochen wurde dieser von Vento Sul. Vento Sul ist ein Gruppe aus Percussions die quer durch den Lendwirbel zogen. Zuvor kamen sie bereits zufällig bei dem Auftritt von Kevin Etheridge vorbei, als sie unterwegs zu ihrem Startort am Lendplatz waren, und legten dort einen spontanen Jam mit ihm ein. Bei Erwin R. passte es genau, dass sie zwischen seinen Liedern mit ihren Rhythmusgruppen und tanzfreudigen Anhängern vorbeigezogen sind, von denen sich ein paar noch länger bei dem Auftritt von Erwin R. aufhielten.


 

Danach zog es mich zum Lendhaus, wo die Mighty Maggots gerade zu spielen begonnen hatten. Feinster Ska Punk aus dem grazer Raum. Es waren um die 40 Leute bei ihrem Auftritt und es wären bestimmt noch mehr gewesen, wenn die Location nicht 30 Minuten vor Beginn verlegt werden hätte müssen. Mit ihrem Brass in der Kombination mit Punk Rock sind sie in Graz wohl beinahe Einzelgänger, da es nur wenige Bands mit einem solchen Stil gibt. (Im Vergleich zu Metalbands)

 

Darauf folgten im Lendhaus Stroppy Kitten, welche trotz eines kurzfristigen Ausfalls ihrer Bassistin die Halle aufmischten. Feinster KatzenPunkRock von ein paar Kätzchen, die ihre Krallen ausfahren und einen brachial genialen Sound ablieferten. Ich vermisste schon lange eine Band, die noch richtig geil klassischen Punk Rock macht und doch originel wirkt, ohne einen Einfluss durch Computer oder aufwändigen Instrumenten zu haben. 2x Gitarre, 1x Drums und 1x Bass (welcher, wie erwähnt, leider ausfiel). Mehr braucht man nicht um überzeugen zu können. Auch wenn es nach dem fetten 3 Akkorden Ramones Punk Rock wirkt, sind Stroppy Kitten offensichtlich gute MusikerInnen, was bestimmt niemand leugnen würde, der sich die Band bereits angesehen hat. Sie punkten nicht nur mit Musik, sondern auch mit unglaublicher Sympathie.


Sympathisch war auch der letzte Act, welchen ich im Lendhaus bewunderte. Betty Poison. Extra für diesen Auftritt aus Berlin angereist. Schnell merkte man, was diese Band auszeichnete. Sinnlichkeit oder Sensibilität sind wohl die besten Wörter, um diese Band zu beschreiben. Eine große Portion an Emotionen gemischt mit einem wunderbar derben Sound sorgt für eine atemberaubende Harmonie. Es war nicht nur eine akustische Besonderheit, sondern war es auch Gold für die Augen. Das Zusammenspiel zwischen ihrem Auftreten, den Liedern und der Location war einfach unbeschreiblich.


Betty Poison

Auf meinem Weg zur Aftershowparty des Samstags im Wakuum, kehrte ich bei einem Imbissstand am Lend ein und traf dort auf eine zweiköpfige Band, von welcher ich den Namen leider nicht erfahren habe. //Falls ihn wer weiß, gebt mir bitte Bescheid// Ich will nicht viel zu ihnen sagen, aber wenn ein Lucha Libre Gitarre spielt, weiß man, dass da etwas abgeht.
Lucha Libre Metal Band am Lendplatz

 Im Wakuum angekommen, bereiteten sich gerade die aus zwei Personen bestehenden Atlanteans auf ihren Auftritt vor. Er war sehr... kreativ. Definitiv was ganz Besonderes. Etwas Besonderes mit einem unglaublich guten Schlagzeuger und einem Gitarristen, dessen Effektgeräte eine künstliche Intelligenz bildeten. Nach dem ersten Lied war man noch geschockt, doch beim zweiten bereits über die musikalische Leistung sehr erstaunt. Wenn man die Hände und Füße eines Drummers nicht mehr richtig wahrnehmen kann, da dieser in einem abartig schnellen Tempo extrem präzise spielt, stockt einem einfach der Atem.

Nach diesem kreativen Musikprojekt kam eine kurze Umbauphase um die Stage auf die zwei bevorstehenden Rockbands vorzubereiten. Den Anfang machten Red Label Nights, die ihren ersten Auftritt seit mehr als einem halben Jahr absolvierten. Mit im Gepäck hatten sie nicht nur dreckig bluesige Rocklieder, sondern auch einen neuen Drummer. Dieser passte sich ideal in die Band ein und hat die erste Bewährungsprobe grandios überstanden. Spätestens beim zweiten Song gab es im komplett vollen Club keinen einzigen mehr, der noch saß. Alles tanzte und bewegte sich. Wer dachte, dass der Vorabend schon unglaublich und nicht zu toppen war, der hatte sich geirrt. Sie hämmerten ihre Lieder runter. Geredet wurde nicht viel, worüber sich Sänger David auch selbst lustig machte und meinte, dass sie lieber spielen da er nichts zum Sagen habe. Das braucht er auch nicht, schließlich bekommt man 120% Rock'n'Roll.


Den Abschluss des Abends und der Aftershowparty des Lendwirbels machten Contra Verse, welche gerade erst von ihrer UK-Tournee zurückgekommen waren. Es war für sie nicht nur eine Tournee, sondern sie sammelten auch viel neue Erfahrung und brachten neue Lieder mit zu ihrem Auftritt. Hard Rock feinster Klasse. Mit ihrer kleinen Tribüne, welche leuchtete und Nebel ausstoßen konnte, sorgten sie für ein Lichtspiel sondergleichen. Mit Nummern wie "Clock keeps ticking" oder "Placed called home" brachten sie das Publikum mit eingängigen Ohrwürmern spätestens bei dem zweiten Refrain zum mitsingen. Auch körperlich verausgabten sich die Jungs mit einer unglaublichen Performanz. Zum Abschluss und Zugabe gab es noch Covers von Billy Idol und ZZ Top, von welchen es wirklich schwer ist, eine gute Coverversion zu machen aber selbst hier haben sich die Jungs von Contra Verse bewiesen.




Das Ende des Lendwirbels stand bevor. Es wurde in vielen Clubs und Lokalen noch bis in die Morgenstunden gefeiert und wer früh nach Hause ging, oder noch unterwegs war, konnte sich am Sonntag bis zum Nachmittag noch kleinere künstlerische Veranstaltungen ansehen.

 

Fazit: Der grazer Lendwirbel ist wohl eines der besten Festivals die es gibt. Man bekommt ein unglaublich großes Angebot an Bands, Künstlern und Aktionen und das ganze bei freiem Eintritt.

 

Wer ihn 2015 verpasste, sollte sich 2016 vormerken, es nicht verpassen und regelmäßig die Seite www.lendwirbel.at auf Updates prüfen.

 

Wer 2015 dabei war für dem ist klar: Lendwirbel, wir sehen uns wieder!

Dienstag, 5. Mai 2015

Jack

KLÄSCH! BUMM! BANG!


Das sind JACK!
Fertig und aus und pasta! 

Gegründet? 2013

Heimatstadt? Berlin

Genre? Extremst geiler Kick-Ass-Rock'n'Roll!

EP? Demnächst!

Musikbeispiele? Ja!

Konzertfotos in schlechter Handyqualität? Wenn es sein muss:

Widersprüche? Nein!

Fuck! Zieht sie euch einfach rein!

Montag, 6. April 2015

Autopilot

Auf nach Budapest!

So lautet das Motto meines Oster-Wochenendes, als ich etwa eine Woche zuvor eine Einladung zu einem Konzert in Ungarn erhielt. Anfangs überlegte ich noch, ob ich mir das am Wochenende wirklich antun will, da der Reise aufgrund der Urlauber, welche das lange Wochenende ausnutzen werden, ziemlich stressig und overcrowded hätte werden können.


Da man mir allerdings mitgeteilt hatte, dass man mich auf die Gästeliste gesetzt hat, und mir über eine EP, welche auf Spotify zu finden ist, das ganze ordentlich schmackhaft gemacht hatte, entschloss ich mich doch noch, die Einladung anzunehmen und mich auf den Weg nach Budapest zu machen.



Nach knappen 6 Stunden Zugfahrt, kam ich schließlich in Budapest an. Ich war schon wirklich gespannt, ob sich die lange Reise ausgezahlt hat. Falls nicht musikalisch, hätte Budapest immerhin noch eine gute Partymeile zu bieten.


Nach dem Check-In im Hotel, begab ich mich gleich zu dem Club, in welchem das Konzert stattfinden und ich die Band vor Beginn noch für ein kleines Interview treffen würde.

Sänger/Bassist Köge und Drummer Zslot erwarteten mich bereits. Sie empfingen mich im Vorraum des Clubs, während eine weitere Band des Abends einen schier endlos langen Soundcheck durchführte.

Köge, als Bandleader, führte AUTOPILOT durch das gesamte Interview. Er erzählte, dass er stolz darauf sei, heute zum ihren ersten richtigen Drummer zu präsentieren. Unter AUTOPILOT schlossen sich bereits im September 2012 der Sänger Köge und der - zum Zeitpunkt des Beginns des Interviews noch nach Essen suchende und somit nicht anwesende - Gitarrist Márton zusammen. Geplagt von der ewigen Suchen nach einen Drummer, welcher ebenfalls die Zeit aufbringen konnte, welche die zwei Bandgründer aufbrachten, wechselten sie in den letzten immer wieder ihre Drummer. Sie hatten zwischenzeitlich sogar zwei Drummer zur selben Zeit, die sich aus Zeitgründen bei den Auftritten der Band abwechselten.

 Für die Aufnahmen ihrer EP, stand ihnen Andi, die Drummerin der Band BeelzeBoob bei, welche zu dieser Zeit auch aktiv bei AUTOPILOT tätig war. Sie war ebenfalls bei dem Konzert anzutreffen und erwähnte mir gegenüber, dass sie es schade findet, dass sie nicht mehr in der Band ist, aber es würde sich einfach nicht ausgehen, da Autopilot viel Zeit in Anspruch nimmt. 2013 tourten sie mit der vor allem in Ungarn sehr bekannten Band Junkies quer durch das Heimatland.

Die EP "A is for Autopilot" wurde mittlerweile vor gut anderthalb Jahren released und findet sich mittlerweile auf verschiedenen Plattformen wie Deezer, Soundcloud, GooglePlay, Amazon, iTunes und Spotify.

!!!Hier muss ich anmerken, wer eine Band gut findet, und diese die ganze Zeit über Spotify anhört, sollte, um sie zu unterstützen, die Lieder besser downloaden. Auf Spotify müsste man sich das Lied eines Interpreten ungefähr 1000 mal anhören, bis dieser dasselbe Geld bekommt, was er für einen Download für € 0,99 bekommen würde. Die Konditionen sind vernichtend!!!

Mittlerweile kam Márton von seiner gelungenen Suche nach Nahrhaftem zurück und gesellte sich zu uns. Gemeinsam erklärten die beiden, dass sie Momentan an einer neuen EP und einem Musikvideo arbeiten. Viel wollen sie noch nicht verraten, aber die ersten Bilder auf Facebook lassen vermuten, dass es sich um ein episches Projekt handeln wird. Aktuell planen sie eine Tour für Herbst, welche sie quer durch Europa führen wird, unter anderem sogar nach Österreich!


Der Soundcheck der anderen Band endete und AUTOPILOT erklärten mir, dass sie nun noch checken müssten und nicht viel Zeit hätten, da die Band extrem lange gebraucht hat. (Tatsächlich braucht die Band weit über 60 Minuten für 2 Gitarren, Drums, Bass und Keyboard und Gesang)






Jetzt aber zum Konzert:


Ich durfte mich bereits beim Soundcheck von AUTOPILOT davon überzeugen, dass diese Band bereits eine gewisse Erfahrung auf der Bühne gesammelt hatte. Zwischen all den Späßen die sie mit dem Tontechniker machten, wirkten sie stets professionell und konnten so, gemeinsam mit dem Tontechniker, den ganze Sound schnell und außerordentlich einstellen. Der Techniker selber wirkte sehr erfreut über die Professionalität der Band, lobte sie und bedankte sich sogar bei ihnen, da es endlich eine Band war, welche wisse, wie man einen richtigen Soundcheck durchführt.



Um kurz nach halb 9 am Abend konnte das Konzert schließlich beginnen. Es haben sich um die hundert Menschen bei AUTOPILOT eingefunden, welche den Abend eröffneten (Was daran lag, dass ihr letztes Konzert vor fast einem Jahr gewesen ist und sie seitdem mit dem Schreiben und Erarbeiten ihrer Lieder beschäftigt waren).






Auf ihrer Setlist standen zwölf Nummern. Zwölf Lieder, die es in sich hatten. Vom ersten Ton weg war dem Publikum eines klar: Das ist AUTOPILOT!



Ihre Musik wirkte wie eine gute Mischung zwischen Rock (richtig reinen Rock. Kein Hard Rock oder Rock'n'Roll, sondern frischer reiner Rock), Grunge und ein wenig Punk. Ich knipste zu Beginn noch Fotos, musste aber meine Kamera nach kurzer Zeit weglegen, da ich mich einfach bewegen musste. Ihre Musik reißt einen förmlich mit. Köpfe beginnen zu bangen, Körper zu wackeln.




Fuck! Ich hatte viel erwartet, aber nicht eine Band, welche so gut sein würde. Mir wurde während ihres Konzertes eines bewusst: Nach AUTOPILOT kommt nicht viel. Die zwei Bands, welche nach ihnen die Bühne betraten waren gut, aber AUTOPILOT war die Überraschung und die Band des Abends. Sie hatten das Publikum von Anfang fest in Griff und Köge strahlte am Mikro einfach eine unglaubliche Sympathie und Energie aus, über welche nur wenige Bandleader verfügen.





Ich werde definitiv wieder zu einem Konzert von ihnen gehen, und sollte es wieder in Budapest sein. Diese Reise zahlt sich auf alle Fälle aus! Ihr könnt das nächste Mal gerne mit mir mitkommen und euch überzeugen!

Wenn mich jetzt wer nach puren und freshen Rockbands fragt, werde ich wohl nicht mehr auskommen ohne eine bestimmte in meiner Aufzählung zu erwähnen: AUTOPILOT.